10 Mai „küchenwohntrends 2018“ in München: zwei erfolgreiche Messetage
Trotz sommerlicher Temperaturen war die Premium-Messe „küchenwohntrends 2108“ vom 6.-7. Mai gut besucht und auch in den Hallen herrschte fröhliche Stimmung. 150 namhafte Marken der Küchen- und Wohnwelt präsentierten ihre Neuheiten in der coolen Industriearchitektur Zenithhalle, Kohlebunker und Kesselhaus im Münchner Norden. Viele zum ersten Mal in Deutschland – nach der Mailänder Möbelmesse „I Saloni“ und der „Eurocucina“ im April. Das zog nicht nur rund 2500 Fachbesucher und Händler an, sondern am Sonntagnachmittag auch wohninteressiertes Publikum. Es wurden 386 Eintritt zahlende Gäste gezählt.
„Lebensraum“ hieß das Motto der Inszenierungen im Kohlebunker, die das Team von Winkler Mutschler Design aus dem schwäbischen Grafenau mit den Produkten verschiedener Herstellern gestaltet hatten und die ganz im Zeichen des Verschmelzens von Küche Wohn- und Lebensraum standen.
Viele namhafte Küchenmarken von Allmilmö über Leicht, Schüller/Next125, Poggenpohl bis Zeyko kooperierten für die offene Raumgestaltung mit Wohnmarken wie COR, Hülsta, Interlübke, Kettnaker, WKWohnen; aber auch Gerätehersteller wie AEG, BORA-Lüftungstechnik, Elica, Miele, Quooker u.v. a. zeigten zusammen mit Leuchten (z.B. Occhio) und Unterhaltungselektronik (z.B. Bang&Olufsen) wie die offene Küche mit Essplatz und Sofalandschaft – und sogar mit Schlafplatz (z.B. Betten von Hästens) zu einem einzigen wohnlichen Lebensraum werden kann.
Darüber hinaus gab es viele interessante Vorträge. Prof. Kilian Stauss von der Fakultät Innenarchitektur an der Hochschule Rosenheim präsentierte eine Studie, die er für die Schüller Möbelwerke mit seinen Studenten erarbeitet hat: Vor dem Hintergrund, dass Häuser und Wohnungen immer seltener Raum für die nötige Hauswirtschaft verfügen, galt es Möbel zu entwerfen, die für das Unterbringen von Arbeiten wie Wäscheaufhängen/-trocknen, Bügeln, Nähen etc. geeignet sind. Uwe Linke, Experte für Raumpsychologie und Paartherapeut, referierte amüsant zum Thema „Zeige mir deine Wohnung, und ich sag dir, wer du bist“. Ich war Talkgast am Sonntag, zusammen mit Hans Winkler von Mutschler Winkler Design und Moderator Florian Schwarz, der uns zum Thema „Reduce to the max – oder wie wohnen wir in der Zukunft?“ interviewte.
Am Montagnachmittag moderierte ich die Talkgäste Sarah Maier, Architektin und Einrichtungs-Unternehmerin aus Stuttgart, Markus Schüller, CEO der Müller Möbelwerke und Willi Bruckbauer, Gründer und CEO der BORA Lüftungstechnik. Thema: Quo vadis Küche? Wenn in Familien nicht mehr regelmäßig gekocht und gemeinsam gegessen wird, wenn Lieferdienste für Pizza & Co. übernehmen. Wenn Kochkunst quasi zum Hobby und die Küche zum Statussymbol eines gehobenen Lebensstils wird. Und was bedeuten diese drohenden Zukunfts-Szenarien für die Gesellschaft, für Politik und Wohnungsbau, und schließlich für die Küchen- und Wohn-Industrie? Fazit: Die Küche als emotionaler Ort des Zusammenlebens wird wohl wie auch immer erhalten bleiben.